Minister Dr. Mahmoud Zakzouk |
Religionsminister: Keine Todesstrafe für Konvertiten
Berlin - Der ägyptische Minister für die religiösen Stiftungen, Dr.
Mahmoud Zakzouk, hat Vorwürfe zurückgewiesen, er befürworte die
Todesstrafe für Muslime, die zum Christentum übertreten. "Ich bin
überhaupt nicht für die Todesstrafe wegen des Abfalls vom Islam", sagte
er laut Kathpress im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Im
Koran gebe es keine Hinweise, die eine Todesstrafe dafür rechtfertigen
würden. Zakzouk, der in Deutschland studiert hat, nimmt am 1. November
2007 an den "Osnabrücker Friedensgesprächen" teil.
Wer in Ägypten Christ werde, könne seinen Glauben ungestört ausüben,
meinte der Politiker. "Aber wer absichtlich religiöse und politische
Unruhen im Staat stiftet, muss dafür vor ein Gericht gestellt werden,
wie das ja in allen Ländern üblich ist", so die ausweichende
Formulierung Zakzouks. Konvertiten zu Christentum, die vom Islam
abgefallen sind, werden in etlichen moslemischen Ländern verfolgt.
Einige muslimische Geistliche fordern die Todesstrafe für den Abfall vom
Islam.
Die Vorwürfe der IGFM an den Minister
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
hatte Zakzouk vorgeworfen, er befürworte die Todesstrafe für ehemalige
Muslime. Sie verwies auf den Aufsehen erregenden Fall des 25-jährigen
Journalisten und Konvertiten Mohammed Ahmed Hegazy. Dazu sagte Zakzouk,
Hegazy und seine Frau könnten ihren Glauben ungestört ausüben. Niemand
habe ihnen wegen ihres Übertritts zum Christentum etwas angetan.
Der Islam lässt sich nach Auffassung des Ministers nicht
mit Gewalt, Fundamentalismus und Terrorismus vereinbaren. Es sei
"vollkommen falsch" zu behaupten, der Islam rufe zum Fanatismus auf.
Zakzouk forderte dazu auf, mit der "friedlichen, gemäßigten Mehrheit der
Muslime" zu kooperieren. Nur dann lasse sich eine radikale Minderheit
mit Erfolg bekämpfen. Die mehrheitlich koptischen Christen in Ägypten
sind gerade auch in jüngerer Zeit Übergriffen von Muslimen ausgesetzt
gewesen. (APA) .
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